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Digitaler – kreativer – flexibler: Warum Coaching in Change-Prozessen wichtig ist


Alle Papierboot fahren in eine Richtung, nur eins fährt in einen andere. Durch Coaching Unterstützung in Change-Prozessen


«Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.»


Chinesisches Sprichwort

Oder auch...

«Nichts ist beständiger als der Wandel»


(Heraklit, 450 v.Chr.)


Im wahrsten Sinne des Wortes


Wer kennt sie nicht diese Sprichwörter?


Wandel und Veränderung sind nichts Neues in der Menschheitsgeschichte. Das einzige was sich geändert hat, ist die Geschwindigkeit und die Intensität. Durch die Corona-Krise, die uns um Jahre nach vorne katapultiert hat, nahmen und nehmen die Themen Digitalisierung und Automatisierung nun noch mal viel schneller Fahrt auf als zuvor. Es geht nicht mehr darum zu hinterfragen, ob etwas funktioniert und eingeführt werden sollte wie der Möglichkeit von Home-Office und Flexibilisierung.


Heute geht es vielmehr darum zu schauen, wie schnell es eingeführt und umgesetzt werden kann, damit ein Arbeiten überhaupt möglich ist. Plötzlich funktionieren Dinge, die vorher undenkbar schienen. Plötzlich wurden bzw. werden Ideen, Prozesse, Tools als Reaktion auf die vorher eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten aus dem Boden gestampft, die anders sind, aber funktionieren. Vieles ist bereits digital! Noch mehr wird digital!


Krisen haben somit ja auch immer etwas Gutes! Diesen Satz habe ich oft gehört. Oder auch: Man sollte eine Krise als Chance begreifen. Richtig! Eine Krise beginnt ja in der Regel mit einer Veränderung. Da viele Veränderungen jedoch herausfordernd sind, kann eine Unterstützung hier helfen.


Denn im Mittelpunkt dieser ganzen Veränderung steht der Mensch, der Mitarbeiter. Er ist nach wie vor, auch in der digitalen Welt, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens und diesen gilt es hierarchieübergreifend in diesen rasanten Zeiten zu unterstützen und zwar so gut es nur geht. Zur Gesunderhaltung des Einzelnen und für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Und da jeder Mensch so individuell ist hinsichtlich seiner Persönlichkeit aber auch in Bezug auf die beruflichen Herausforderungen, ist Coaching die perfekte Begleitung.


So groß die Herausforderung, so groß auch der Spielraum!


Coaching im Change Management


„Laut einer Umfrage von Xing und der Abteilung Sozialpsychologie der Universität Salzburg unter 750 Personalern kam Coaching im Jahr 2018 bei etwa zwei Drittel der Unternehmen im deutschsprachigen Raum zum Einsatz“ (Personalwirtschaft 02/2020, S. 27)

Aufgrund ständiger Veränderungen und berufsbezogener Umbrüche im Unternehmensumfeld, hat sich Coaching in vielen Unternehmen als fester Bestandteil der Personalentwicklung und als sinnvolle Ergänzung zu bereits bestehenden Maßnahmen wie z.B. Kollegiale Beratung und Mentoring etabliert, zumindest für die mittleren und höheren Führungsebenen.


Und es wird immer wichtiger...


Veränderte Anforderungen an die Führung


Die heutige schnelllebigere, unvorhersehbarere und unsicherere Arbeitswelt stellt Unternehmen und Führungskräfte vor verschiedene Herausforderungen: Steigende Komplexität, höhere Informationsdichte sowie zunehmender Zeit-, Effizienz- und Leistungsdruck (Quelle: https://www.coaching-report.de/coaching-markt.html#c1537). Um nur eine Herausforderung zu nennen, die jedoch aktueller denn je ist: Führen auf Distanz, was für viele sicherlich bis vor der Corona-Krise völliges Neuland war.


Insbesondere Führungskräfte stehen in diesen Zeiten daher vor der Aufgabe, die bisherige Art zu führen an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Die Mitarbeiter arbeiten viel selbstbestimmter und selbstorganisierter und treffen auch Entscheidungen selbstständig bzw. in Teams. Die Frage, die sich dann oft stellt: Wo bleibt die Führungskraft an dieser Stelle?


Neue Rolle definieren


Jede Führungskraft macht sich dann auf den Weg, wenn sie oder er es für nötig und erstrebenswert hält. (Quelle: Coaching-Magazin 2/20, S. 34ff)

In diesen Zeiten des Wandels, gilt es für Führungskräfte ihre neue Rolle mitsamt den neuen Kompetenzen zu finden. Sie müssen flexibler, konstruktiver, transparenter sowie innovativer auf Veränderungen reagieren, stets unter dem Aspekt der Wertschätzung und Mitarbeiterorientierung, um nur einige Kompetenzen der Führungskräfte im digitalen Zeitalter zu nennen. Das alles bedeutet aber nicht nur, das sich beruflich etwas ändert, sondern hat immer mehr auch Auswirkungen auf das private Leben. Eine klare Trennung zwischen beruflichem und privatem, wie es sie früher womöglich mal gab, gibt es nicht mehr. Es ist alles miteinander verbunden, verzahnt, verwoben. Alleine die vergangenen Monate haben das mehr denn je gezeigt, wo plötzlich das heimische Wohnzimmer zum Arbeitszimmer wurde.


Berufliche Veränderungen und Change-Prozesse müssen daher auch im privaten Kontext verarbeitet und bewältigt werden können. Prof. Dr. Ulrich Lenz lehrt an der Hochschule für angewandtes Management u.a. Business-Coaching und Change Management und plädiert in einem Interview (Coaching Magazin, Ausgabe 1/2020, S. 16) damit, genau aus diesem Grund und aufgrund der intrapersonellen Herausforderung für die Führungskräfte „das systemorientierte Vorgehen mit psychodynamischen Konzepten zu verbinden“.


Denn...


Gutes Management und gute Führung sind essentiell in diesen Zeiten!


Fredmund Malik, Managementwissenschaftler, sagte in Bezug auf das Thema wirksame Führung:


„Es braucht keine Investitionen. Was es braucht, sind die richtigen Erkenntnisse, richtiges Wissen und richtige Informationen, die Einsicht, dass es nötig ist, und den Willen, es zu tun.“ (Malik, Fredmund (2006), Führen.Leisten.Leben. Wirksames Management für eine neue Zeit, Frankfurt/New York: Campus, S.388)

Mindshift: Auch Mitarbeiter mitnehmen und unterstützen


Nicht nur Führungskräften wird durch die Schnelllebigkeit und den ständigen Wandel vieles abverlangt, auch Mitarbeiter brauchen Unterstützung, um sich anpassen und ihr Mindset ändern zu können. Wichtig ist es in diesen Zeiten doch Mitarbeiter zu haben, die leistungsfähig, flexibel und überzeugt sind. Sie müssen verstehen worum es geht, den Wandel mitgestalten können und eben auch die Zeit und die Möglichkeit haben, ihre Kompetenzen dementsprechend zu erweitern, d. h. auch alte Gewohnheiten zu hinterfragen und neue Blickwinkel einzunehmen.



Es ist wichtig Reflexion auszulösen!



Hilfreiche Fragen


Wo ist mein Platz in dieser neuen Struktur? Was kann ich einbringen? Wo muss ich mich bewegen? Was verbindet mich mit dem Unternehmen? Wie erlebe ich die Situation? Was sind meine Werte und Anliegen im Gegensatz zu denen des Unternehmens? Wofür stehe ich? Wie geht es mir und wie fühle ich mich? Wo liegen meine Unsicherheiten? Was macht die Veränderung mit mir?



Gefühle erkennen...


... verstehen und anzunehmen ist sicherlich ein wichtiger 1. Schritt.


Insbesondere dem Thema Angst, das bei vielen mit Veränderungen einhergeht, kann so ebenfalls begegnet werden. Menschen die sich nur noch um ihre Angst drehen, können ihr volles Potenzial nicht entfalten und sind möglicherweise nicht so kompetent wie ohne diese. Es geht darum diese Angst zu reduzieren und Glaubenssätze zu hinterfragen. Was genau begründet diese Angst? Zu Versagen? Es nicht zu schaffen? Nicht standhalten zu können? Diese Gefühle und Emotionen zu erkennen, anzunehmen und ganz objektiv zu hinterfragen, ist daher wesentlich.



Coaching für alle


Es sollte somit nicht nur die Möglichkeit und den Zugang zum Coaching für die obere Führungsetage geben.


Nein, alle Mitarbeiter sollten die Möglichkeit haben in belastenden und herausfordernden Situationen ein Coaching in Anspruch nehmen zu können, um berufliche oder auch private Themen zu bearbeiten.


Das wäre nicht nur ein großer Pluspunkt für jeden Mitarbeiter und die Gesundheit und die Zufriedenheit dieser, nein auch für das Unternehmen wäre es von Vorteil, wenn die Mitarbeiter den Kopf frei haben, sich wertgeschätzt fühlen, neue Impulse haben und somit viel eher ihr volles Potenzial entfalten können.


Intern als auch extern


Business-Coaching kann also auf individueller aber auch auf organisationaler Ebene einen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten. Ob es dann intern angeboten oder extern eingekauft wird, hängt von verschiedenen Faktoren im Unternehmen ab, wie beispielsweise der Unternehmensgröße und/oder von der vorhandenen Personal- bzw. Personalentwicklungsstrategie und der Unternehmenskultur.


Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Interne Coaches sind langfristig sicherlich kostengünstiger und kennen die Kultur und die Prozesse des Unternehmens, während Externe völlig unvoreingenommen auf die Situation schauen, somit unabhängig und neutral sind. Daher ist es womöglich sinnvoll, den Einsatz von internen sowie externen Coaches zu kombinieren, um den größtmöglichen Mehrwert zu erhalten!


Auch der Einsatz von digitalen Angeboten und Tools wie beispielsweise Coaching-Apps und Plattformen können eine sinnvolle Ergänzung darstellen.


In jedem Fall ein Gewinn


So oder so ist Coaching eine gute Idee in diesen turbulenten Zeiten, um Führungskräfte und Mitarbeiter im Veränderungsprozess zu unterstützen und ihnen ein wunderbares Instrument zur Potenzialentwicklung zu offerieren.


Denn jede Veränderung ist etwas sehr Individuelles, was Coaching für mich im Unternehmenskontext und bei Veränderungen unentbehrlich macht, denn es ist genau das: individuell, bedarfsorientiert und zudem nachhaltig.



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